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Was ist Fasten?

Fasten ist keine Diät -

Fasten ist Achtsamkeit & Prävention -

Fasten ist Entschleunigung-
Fasten gibt Impulse für Veränderungen -

                                        Fasten ist Akzeptanz & Einkehr                                             

 

„Wer nicht gesund und noch nicht krank ist, dem bringt das maßvolle Fasten die Gesundheit zurück. Auch die Gesunden sollten diese Kur machen, weil es ihnen die Gesundheit erhält,
damit sie nicht krank werden.“ 
Hildegard von Bingen

 

 

 

Einen wundervollen Ausspruch, wie ich finde, kam von meinem Fastenausbilder, als wir die Frage erkundeten, was Fasten ist. Er sagte: "Fasten ist die Freiheit nicht essen zu müssen, was Nicht-Fastende tun müssen, um ihren Hunger in den Griff zu bekommen."

Egal, welche Art Fasten wir uns anschauen oder ausprobieren, Fasten ist die beste Gesundheitsvorsorge, die sich jeder selbst schenken kann. Wann immer Sie wollen und Zeit haben. Auch wenn ich vielleicht an anderer Stelle schon erwähnt habe, hat Fasten nichts mit Ernährung oder mit bestimmten Ernährungsvorschriften zu tun. Warum wiederhole ich das so oft? Weil es mir wichtig ist, dass Sie das verstehen und ich mit diesem Vorurteil aufräumen möchte. Genauso wie viele Menschen glauben, Sie würden Hunger leiden müssen. Das tun nur die, die nicht hoch genug motiviert sind, oder auch die, die eine oder andere Fastenregel ignorieren oder von Anfang an nicht an ihren Erfolg und ihren Körper glauben. Wer Hunger spürt, kann sich auch fragen, wonach hungert es mir? Welches Bedürfnis steckt dahinter?

Ernährung ist ein so vielfältiges Thema, das braucht seinen individuellen Platz, doch den schaffen wir erst durch Fasten. Also geben wir uns erst dem Fasten hin und dann der Ernährung oder ihrer wünschenswerten Veränderung. Eins nach dem anderen und weniger ist mehr. Sie werden überrascht sein, dass sich manchmal ganz ungezwungen und automatisch ihre eigenen Ernährungsregeln wandeln, nur durch das bewusste Erleben des Fastens.

Das Fasten oder Heilfasten ist ein Verfahren aus dem Bereich der ganzheitlichen Medizin, der Alternativmedizin, aus den Bereichen der Komplementärmedizin, der Erfahrungsheilkunde und der Volksheilkunde. Schon in der 7000 Jahre alten Lehre des Ayurveda wird die Fastenzeit ganzheitlich zelebriert und als Pancha-Karma-Kur bis heute durchgeführt. Wir brauchen aber nur ein paar hundert Jahre zurückgehen. Hildegart von  Bingen war ebenso eine große Freundin und Expertin des Fastens. Sie vertrat den ganzheitlichen Ansatz. Fasten kann also der Salutogene (Gesundheitsentwicklung + Gesundheiterhaltung) zugeordnet werden. Zudem ist Fasten eine religiöse Übung, die uns in Enthaltsamkeit, Dankbarkeit und Bewusstseinserweiterung schulen soll. Der Begriff Religion ist hierbei erwähnenswert, weil "Religio" Rückbesinnung bedeutet. Es weist uns den Weg in ein Heilwerden im Sinne der Ganzheit.

Unsere Schulmedizin hat sich in vielen Punkten gut entwickelt und wir dürfen diesem Fortschritt wirklich Dankbarkeit zollen. Wir brauchen die Schulmedizin, daran gibt es keinen Zweifel. Doch es gibt auch Mängel, die viele Menschen beklagen und den Ruf der Schulmedizin nicht immer im besten Licht erstrahlen lässt: zum Beispiel,

 

  • wenn wir das Zeitmanagement in den Praxen genauer ansehen. Der Begriff „Sprechstunde“ hat seine Wertigkeit stark verloren. Immer mehr Ärzte können und manche möchten sich nicht wirklich Zeit zum Sprechen nehmen. Da heißt es oft, „Was fehlt Ihnen denn ?“ Also soll der Patient die Diagnose schon mitbringen. Eine empathische Frage, wie „ Wie geht es Ihnen, was kann ich für Sie tun?“,  würde da vielleicht besser ankommen, oder? Schnell und kostengünstig ist daher kein wirklicher Gewinn und Erfolg des Fortschrittes.
  • durch die Einseitigkeit in der Betrachtung des Menschen, aus der eine einseitige Diagnose resultiert und wiederum nur eine einseitige Therapie.

 

Die Ganzheit von Körper, Geist und Seele findet selten Beachtung, obwohl manche Teile von Diagnose und Therapie dieses Zusammenwirken deutlich zeigen, wie z.Bsp in der Psycho-Immunologie, Autogenes Training, Mental-Training, Psychosomatische Medizin und Therapie, Traditionelle Chinesische Medizin und Ayurveda.

Der Wert des Fastens:

 

  • Die Übernahme von Eigenverantwortung durch den Fastenden.
  • Die daraus resultierende Steigerung der eigenen Gesundheitskompetenz.
  • Die ganzheitliche Aktivierung der Selbstheilungskräfte, des inneren Arztes.
  • Das Loslassen bzw. das Geschehen lassen, das Sein lassen.
  • Die Impulse der Besinnung.

Letzteres möchte ich aufnehmen…Impulse der Besinnung

Andere nennen es Meditation, Achtsamkeit, Inne halten oder… Das sind nur sprachliche Begrifflichkeiten, mit dem Versuch etwas zu beschreiben, was dem Erlebten nahe kommt.

Was ist damit gemeint? Ganz einfach…es sind Gefühle und Wahrnehmungen damit gemeint, die uns in einen Zustand der absoluten Balance und Stimmigkeit bringen. Ein Gefühl der Richtigkeit und des Nichts-Erschütterbaren. Wir wissen dann automatisch, dass wir alle Krisen bewältigen, ja meistern können und immer als Sieger daraus hervorgehen. Wir wissen dann auf einmal um der Bedeutungslosigkeit eigens geschaffener Dramen und Dilemma.

Diesen Zustand erreichen wir in absoluter Stille als auch bei einem Spaziergang, beim Anblick des Himmels, beim bewussten Zuhören des Gesanges der Vögel, beim wirklichen Eintauchen in unserem Tun, wenn Herz und Seele die monotone Gehirn-Steuerung ausgeschalten haben. 

Beim Fasten haben wir die Chance ganz nah mit unserer Seele zu kommen, wenn wir es wollen. Anfangs kann dies auch beängstigend sein, sind wir doch in den meisten Teilen unserer Gesellschaft ganz auf die Materie, dem materiell Sichtbaren konzentriert. Wenn wir sagen, wir beschäftigen uns mit unserer Seele, dann reagieren manche mit Gedanken, das sei nur was für „Gestörte“. Paradox, liegt ja gerade sie Störung in der Nichtwahrnehmung der Einheit von Körper und Seele. Diese Menschen stehen dann eher „neben sich“. Es kann durchaus Ignoranz und Angst vor der eigenen Wahrheit sein,  die die Menschen an den Tag legen, um nicht hinschauen zu müssen. Oder aber auch, weil sie es noch nicht sehen können. Das erste ist da wohl das größere Übel für unsere Gesundheit, doch ist es auch vollkommen okay, nicht hinschauen zu wollen. Wir können uns ja jeden Tag neu entscheiden. 

Das Bewusstsein wird meist umgelenkt bzw. erweckt, wenn wir eine Krankheit oder einen Unfall überlebt haben. Dann machen wir uns auf, nach uns zu suchen? Wenn wir uns um unser Mensch-Sein kümmern, sollten wir zuerst unsere Sprache anpassen, mit der wir uns selbst freundlich wertschätzend begegnen können. Dann können wir uns fragen:

 

  • Warum geschah das, was geschah?
  • Was dachte ich?
  • Was fühlte ich?
  • Warum gerade mir? Was war der wirkliche Grund, dass ich solch eine Erfahrung machen musste?
  • Warum bin ich hier? Was ist der Sinn meines Daseins?
  • Wer bin ich?

 

Je früher wir anfangen, uns diese Fragen zu stellen, desto eher erfahren wir die Freiheit und sehen unsere Möglichkeiten und Schätzen unverwaschen scharf. Aber egal, wann wir damit anfangen, Hauptsache wir tun es, wenn wir unser Bewusstsein erweitern wollen.? Wenn wir darauf keinen Bock haben, ist es auch okay! Der Vorteil, wenn wir uns beim Fasten diese Fragen stellen liegt darin, dass und hier die Antworten meist zufliegen oder zufließen, weil die innere Weisheit nicht mehr von Hektik, Ablenkungen und dem eigenen oder auch fremden „Hausmüll“ zugedeckt ist. Diese Antworten sind dann sehr individuell und sehr klar. Sie sind für niemanden anderen gültig, wie für jeden selbst. Dann sprechen wir von: „Der Samen ist gelegt, nun braucht es nur gute Pflege und passenden Dünger, um zur Blüte zu reifen.“ Weisheit wurde von dem Arzt Paracelsius als den Archeus / innerer Arzt benannt.

Daher ist Fasten tiefe innere und äußere Pflege und der passende Dünger, um zur Blüte zur reifen und sollte regelmäßig durchgeführt werden. Schenken wir uns und unserem Körper die gleiche Aufmerksamkeit und Liebe, die wir anderen Dingen schenken, weil wir uns an dessen Schönheit und Funktionalität erfreuen und traurig sind, wenn sie kaputt gehen.

Fasten aus Ayurveda-Sicht:


Alles, was dem Körper schadet oder ihm nicht nützt bezeichnet der Ayurveda als "Gift" oder traditionell als Ama. Ama kann sich bilden, wenn Essen nicht richtig verdaut wird, aus Ursachen von Stress, zuviel Essvolumen, zu kurze Zeiten zwischen den Mahlzeiten, nicht passende Lebensmittel oder ungünstige Nahrungskombinationen. Ayurveda bezeichnet dies als Ursache aller Krankheiten. Das selbe beschreibt Ayurveda auch über negative Gedanken, Gefühle, Depressionen. Diese können nach ayurvedischer Lehre das Ama erhöhen. Anzeichen dafür können Kopfschmerzen, Cellulitis, Erschöpfung, Unlust, Gewichtszunahme u.a. sein.

Ayurveda-Ärzte raten deshalb zu einer regelmäßige Fastenkur.

Ayurveda-Fasten hat eine alte Tradition. Sie ist die natürlichste Form der Gesunderhaltung für Körper, Geist und Seele und zählt zur Gesundheitsvorsorge=Prävention. Fasten ist ein freiwilliger Verzicht auf bestimmte Speisen und Getränke über eine bestimmte Zeit. Aber auch bei anderen Dingen kann man sich im Verzicht üben...Handy, Internet, Auto, Radio, Fernsehen etc. 

Jeder, der schon mal Erfahrungen mit dem Fasten gemacht hat, weiß, wie gut es tut,  welche Kräfte dabei mobilisiert werden und wie hoch der Gewinn dabei ist. Ein sehr großes Geschenk ist sicher das Freimachen von alten Lasten...Entlastung.

Die beste Zeit zum Fasten ist im Ayurveda der Frühling und Herbst. Im Frühling ist der Körper und die Natur ganz auf Frühjahrsputz eingestellt sind. Man freut sich auf das Neue und möchte mit frischer Kraft sein Leben meistern. Der Körper möchte sich nun von den, im Winter angesammelten "Lasten" (Kapha) befreien. 
Im Herbst, wenn der quirlige Sommer vorüber ist, die Tage kürzer sind und es draußen ruhiger wird, ziehen wir uns automatisch mehr zurück und geben den inneren Prozessen mehr Raum.

 Hier ein paar generelle Detox-Tipps aus dem Ayurveda:

  • gönnen Sie sich mindestens eine Woche im Frühling und/oder Herbst, um zu fasten oder eine Detox-Kur zu machen
  • regen Sie den Stoffwechsel zusätzlich mit Massagen und Schwitzkuren an
  • auch Ingwerwasser und eine Trinkkur mit abgekochtem Wasser (heiß in eine Thermosflasche füllen und alle Stunde 1/2 Glas in kleine Schlucke trinken) können den Stoffwechsel in Bewegung bringen
  • leicht verdauliche, warme Nahrung ist zu bevorzugen, dabei die bitteren und scharfen Sorten wählen, mit anregenden Gewürzen zubereiten
  • Bewegung, frische Luft und sexuelle Aktivitäten kurbeln auch den Stoffwechsel an
  • ausleitende und Stoffwechsel anregende Kräuter (Brennnessel, Löwenzahn, Triphala) und Gewürze (Pfeffer, Koriander) zu schmackhaften Tees zubereiten      
    (Quelle zu den Tipps von http://blog-ayurveda.de/2018/03/03/alle-wollen-detoxen/)